Z Geburtshilfe Neonatol 2023; 227(04): 258-260
DOI: 10.1055/a-2096-5434
Übersicht

Stellte der Einsatz von Cytotec in der Geburtshilfe an sich einen Behandlungsfehler dar?

Did the use of Cytotec in obstetrics per se constitute a treatment error?
Johannes Brocks
1   BROCKS Medizinrecht – Kanzlei für Arzthaftung und Geburtsschäden, Hamburg, Germany
,
Roland Uphoff
2   Kanzlei Dr. Roland Uphoff – Fachanwälte für Medizinrecht, Bonn, Germany
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Zusammenfassung

Der off-label-use des Medikaments Cytotec (Wirkstoff: Misoprostol) des Herstellers Pfizer ist in Deutschland zur Geburtseinleitung weit verbreitet gewesen. Diese Praxis war und ist rechtlich umstritten. Sie beschäftigt zurzeit eine Vielzahl von Gerichten. In diesem Aufsatz wird der Frage nachgegangen, ob der off-label-use von Cytotec bis zum Markteintritt von Angusta im Jahr 2021 mit dem geschuldeten ärztlichen Standard vereinbar war, oder ob der Einsatz per se einen Behandlungsfehler darstellte. Die Autoren sind zu dieser Frage von der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) mit der Erstellung eines Rechtsgutachtens beauftragt worden. Das vollständige Gutachten kann von Mitgliedern der DGPM eingesehen und in forensischen Auseinandersetzungen verwendet werden.

Abstract

The off-label-use of Cytotec from Pfizer (generic name: misoprostol) for labor induction was common practise in German hospitals. In some papers this off-label-use is classified as a treatment mistake that may lead to liability consequences for the physician. This article broaches this issue of malpractice considering German liability and case law.



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Received: 07 March 2023

Accepted after revision: 18 May 2023

Article published online:
27 June 2023

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